Bachschmerle (Barbatula barbatula)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Bachschmerle (Barbatula barbatula)

Synonym: Noemacheilus barbatulus

Die Bachschmerle ist ein nachtaktiver, standorttreuer Bodenfisch. Der Name Schmerle stammt aus dem Mittelhochdeutschen "schmerl" und bedeutet fettig.

Weitere deutsche Namen: Bartgrundel, Grundel, Gründling, Steingrundel, Zirla, Schmere, Schmardel

Verbreitung/Vorkommen:

Verbreitet in die Bachschmerle in fast ganz Europa vom Ural bis Irland und Ostspanien, außer in Nordskandinavien, Mittel- und Süditalien und auf dem südlichen Balkan.

Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).

Sie bewohnt klare und flache Fließgewässer der Forellen- und Äschenregion, selten ist sie auch in den Uferregionen von Seen mit steinigem oder kiesigem Bode zu finden. Tagsüber versteckt der Fisch sich am Gewässergrund zwischen groben Steinen und Wurzeln.

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: 10–15 cm (max. 21 cm), 80-150 g (max. 200 g), Männchen kleiner und schlanker als Weibchen;
  • Beschreibung: Grundfisch mit langgestrecktem Körper, hinten leicht zusammengedrückt; Schnauze flach, unterständiges Maul, dicke Lippen; 6 Barteln, 3–5 mm lang, vier vorne, je eine am Mundwinkel; kleine weit hinten sitzende Augen; Rücken- und Schwanzflosse in der Mitte leicht eingebuchtet; Brust- und Bauchflossen bei Männchen größer als bei Weibchen, Innenseiten der Brustflossen bei Männchen mit in Längszeilen angeordneten Horntuberkeln besetzt; kleine, äußerlich nicht sichbare Schuppen, dicke Schleimhaut;
  • Färbung: gelbliche Oberseite und Seiten mit braunen bis olivbraunen Flecken und Mustern; unterschiedliche Farbvarianten möglich; dunkler Längsstreifen vom Auge zur Schnauze; Rücken- Brust- und Schwanzflossen dunkel punktiert;
  • Lebenserwartung: max. 7 Jahre
  • Flossenformel: D III/6-8, A III/5-6
  • Verwechslungsart: Steinbeißer

Schmerlen besitzen eine akzessorische Darmatmung, nehmen an der Wasseroberfläche Luft in den Darm auf, die über die Darmschleimhaut Sauerstoff abgibt.

Fortpflanzung:

An beiden Geschlechtern erscheint in der Laichzeit an Rumpf und Flossen ein Laichausschlag. Bei den Männchen treten die an Innenseiten der Brustflossen vorhandenen Horntuberkeln besonders deutlich in der Laichzeit hervor. Die Paarung findet meist Nachts statt und die Eiablage erfolgt über Steingrund, Sand- oder Kiessubstrat.

  • Geschlechtsreife: im 2. Jahr
  • Laichzeit: April–Juni
  • Eier: zartgelb, 1-1,5 mm groß, bis 3000 Stück/Weibchen
  • Larven: schlüpfen nach ca. 7-20 Tagen (je nach Wassertemperatur), 3-4 Tage nach dem Schlupf beginnen die Larven mit der aktiven Nahrungsaufnahme

Nahrung:

Der Fisch durchwühlt den Grund und ernährt sich von kleinen Bodentieren, z.B. Wasserinsekten, Insektenlarven, Kleinkrebsen, Schnecken und Fischlaich, selten auch von pflanzlicher Nahrung. Die Barteln werden dabei zum Tasten, Geruchs- und Geschmacksorgan eingesetzt. Die Nahrungssuche erfolgt vorwiegend Nachts, tagsüber versteckt sich der Fisch unter Steinen oä.

Die Larven ernähren sich von Zooplankton.

Verwendung:

  • Wegen des hohen Nährwerts ist die Bachschmerle als Speisefisch bekannt, wird aber kaum kommerziell genutzt.
  • Sie kann in Aquarien gepflegt werden, die ein Mindestvolumen von 150 Litern aufweisen.
  • Die Schmerle ist aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen einer der ersten Fische, die nach einer Verbesserung der Wasserqualität wieder das Gewässer besiedeln. Dabei kann ihre Population um 1,5 km pro Jahr vorrücken.
  • Sie wird gelegentlich als Köder eingesetzt

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Plattschmerlen (Balitoridae)
Gattung: Barbatula

Bilder:

Bachschmerle (Barbatula barbatula)
Bachschmerle (Barbatula barbatula)
Urheber: Xocolatl wikimedia
Bachschmerle (Barbatula barbatula)
Urheber: Karel Jakubec

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