Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus - Linnaeus, 1758)

Der Nordseeschnäpel ist an seiner nasenförmig verlängerten Schnauze und seiner Fettflosse leicht erkennbar. Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) e.V. hat ihn zum Fisch des Jahres 1999 gewählt.

Andere deutsche Bezeichungen: Schnäpel, Kleine Schwebrenke und Gangfisch.

Synonyme: Salmo oxyrinchus, Coregonus lavaretus oxyrinchus, Salmo thymallus var. latus

Verbreitung/Vorkommen:

Der Nordseeschnäpel kommt - gestützt durch Besatzmaßnahmen - aktuell im Elbe- und Eider-Treene-System vor. Bis auf eine Population in der südjütlänischen Vida in Dänemark galt die Art bereits als ausgestorben. Aus historischen Berichten lässt sich schließen, dass der Schnäpel früher auf den Märkten längs des Rheines, der Weser und der Elbe ziemlich oft erhältlich war. Infolge der zunehmenden Verunreinigung der Flüsse sowie des Baus von Wehren und Talsperren wird er immer seltener; in manchen Flüssen steigt er nicht mehr hoch. Lebensräume sind die Küstengewässer und das Wattenmeergebiet. Neben streng anadromen Populationen kommen auch Süßwasserpopulationen vor.

Verbreitungskarte bei IUNC Red List (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: 40 bis 50, höchstens 60 cm, max. 2 kg
  • Beschreibung: langestreckter Körper, seitlich zusammengedrückt; erster Kiemenbogen weist gewöhnlich 26-33 Reusendornen auf; Maul unterständig; "Nasenbildung" der Schnauze; Bauchflossen kehlständig; Fettflosse; Schwanzflosse gegabelt;
  • Färbung: Rücken blaugrün oder graublau, Seiten und Bauch silbrig-weiß, Flossen schwach grau;
  • Lebenserwartung:
  • Flossenformel: D III/8-9, A IV/10-13, V II/8, P II/15-17, C 19;
  • Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 9-10/80-88/9
  • Verwechslungsarten: Große Maräne

>> Umfangreicher Artensteckbrief des LUNG im PDF-Format

Fortpflanzung:

Zum Laichen zieht der Schnäpel im Herbst und Winter, ähnlich wie der Lachs, aus dem Meer in die Flüsse auf. Schnäpel weisen einen Laichausschlag auf. Die Laichplätze liegen im Mittellauf der Flüsse, wohin der Fisch gewöhnlich erst am Ende des Sommers kommt. Die Eiablage erfolgt an schnellströmenden Abschnitten mit kiesigem oder sandigem Substrat und guter Sauerstoffversorgung. Die Jungfische werden von der Strömung wieder zurück zum Meer getragen. Juvenile wandern in Brackwasser-Habitate, wo sie bis zur Geschlechtsreife verbleiben.

  • Geschlechtsreife: 3. bis 5. Jahr;
  • Laichzeit: Ende Oktober bis Dezember, bei unter 6 °C fallenden Wassertemperaturen;
  • Eier: 30.000 bis 50.000 Stück/Weibchen;

Nahrung:

Sein unterständiges Maul mit der "Schnäpelnase" zeugt davon, dass der Fisch seine Nahrung eher am Grund sucht. Die Art ernährt sich räuberisch. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Weichtieren, Larven, Würmer und Plankton.

Jungfische sind Zooplanktonfresser, später werden Insektenlarven und vor allem Zoobenthos aufgenommen. Auch Jungfische (Stintlarven) gehören zum Nahrungsspektrum.

Verwendung:

Anfang des letzten Jahrhunderts wurden jährlich teils über 30.000 kg Schnäpel in den Unterläufen von Rhein, Elbe, Weser, Ems und Eider gefangen. Von Jahr zu Jahr wird er jedoch seltener. Er besitzt ein weißes, zartes und schmackhaftes Fleisch, welches sich nicht nur zum Braten sondern auch zum Räuchern eignet.

Quellen ua:

  • bfn.de/0316_nordseeschnaepel.html
  • fishbase.se/summary/Coregonus-oxyrinchus.html
  • iucnredlist.org/details/5380/0
  • ung.mv-regierung.de/dateien/ffh_asb_coregonus_oxyrinchus.pdf
  • fischfauna-online.de/cms2.0/index.php?option=com_biodiversity&task=show&cid=40110&Itemid=75

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Coregonus

Bilder:

Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus)
Urheber: Marc Éliéser Bloch
Nordseeschnäpel (Kopf)
Urheber: An Introduction to the Study of Fishes by Albert C. L. G. Günther (1880)

Video:

>> The Houting Project, Film mit umfachreicher Beschreibung des Fisches in englisch

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