Atlantischer Fächerfisch (Istiophorus albicans)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Atlantischer Fächerfisch - Istiophorus albicans (Latreille, 1804)

Der Atlantische Fächerfisch wird auch Segelfisch genannt. Fächerfische können Spitzengeschwindigkeiten von 40 bis 59 Knoten (ca. 75–110 km/h) erreichen und gelten daher als die schnellsten Fische. Sie unternehmen weite Wanderungen und halten sich oft in Küstennähe oder in der Nähe von Inseln auf. Gleich große Exemplare bilden Schulen oder kleine Verbände, zeigen oft eine Art Team-Verhalten und jagen gemeinsam. Sie schießen mit angelegten Bauchflossen in Fischschwärme, bremsen mit einer scharfen Kurve und abgespreizten Bauchflossen, erschlagen die Beute mit schnellen Schwertschlägen und verschlingen sie dann mit dem Kopf voran.

Es gibt keine genetische Beweise in der mtDNA, die eine Trennung des Atlantischen Fächerfisches (Istiophorus albicans) und des Indo-Pazifischen Fächerfisches (Istiophorus platypterus) in zwei Arten rechtfertigen. Sie ähneln sich so stark, dass die Wissenschaft zunehmend nur noch Istiophorus platypterus anerkennt und Istiophorus albicans zum Synonym des ersten macht.

Synonyme: Makaira albicans Latreille, 1804; Histiophorus albicans (Latreille, 1804); Makaira velifera Cuvier, 1832; Histiophorus americanus Cuvier, 1832; Istiophorus americanus (Cuvier, 1832); Histiophorus pulchellus Cuvier, 1832; Skeponopodus guebucu Nardo, 1833; Histiophorus granulifer Castelnau, 1861; Istiophorus wrighti Jordan & Evermann, 1926; Istiophorus maguirei Jordan & Evermann, 1926; Istiophorus volador Jordan & Evermann, 1926.

Verbreitung/Vorkommen:

Atlantik: 50°N - 43°S, 99°W - 37°O, Mittelmeer

Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).

Fächerfische leben pelagisch in Wassertiefen von 0-200 mund halten sich vor allem oberhalb der Thermokline (bei 21-28°C) auf, können jedoch auch tiefer tauchen. Sie bevorzugen Wassertemperaturen von 25°C.

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: gewöhnlich bis 2,4 m lang (max. 3,15 m); bis 60 kg schwer; Weibchen werden in der Regel größer und schwerer als Männchen;
  • Beschreibung: Körper langgestreckt und seitlich stark abgeflacht; langes Rostrum (Speer), im Querschnitt rund; Kiefer und Gaumen mit feinen Zähnen besetzt; keine Kiemenreusenstrahlen; rechteund linke Branchiostegalmembranen zusammengewachsen; 2 Rückenflossen, 1. große und segelartig, höher als der Körper, 2. klein und auf Schwanzflossenstiel sitzend; sehr lange, schmale Bauchflossen, bis zum Anus reichend, können an Körper angelegt werden; 2 Afterflossen; Anus liegt nah am Beginn der ersten Afterflosse; Schwanzflossenstiel seitlich abgeflacht, doppelt gekielt, oben und unten je eine flache Kerbe; Schwanzflosse sichelförmig; eingebettete Schuppen mit 1-2 abgerundeten Spitzen;
  • Färbung: Rücken dunkelblau; Flanken hellblau mit braunen Farbmarkierungen und etwa 20, aus vielen hellblauen Punkten zusammengesetzten Längsstreifen; Bauch Bauch silbrig weiß; 1. Rückenflosse ist dunkelblau bis fast schwarz mit vereinzelten kleinen, runden, schwarzen Punkten; übrige Flossen dunkelbraun bis dunkelblau; Afterflossen an der Basis silbrig weiß;
  • Lebenserwartung: bis 4 Jahre;
  • Flossenformel: D1 0/42-49 D2 0/7-8, A1 0/12-17 A2 0/6-7, P 0/19-20, V I/2-3;
  • Seitenlinie: einfach, gut sichtbar;
  • Wirbel: 24 (12 Rumpfwirbel, 12 Schwanzwirbel).

Fortpflanzung:

Der Fächerfisch laicht im freien Wasser (pelagisch) und betreibt keine Brutpflege. Die Fortpflanzung erfogt in flachem Wasser in Küstennähe, paarweise oder ein Weibchen zusammen mit zwei oder drei Männchen. Es werden sehr viele Eier abgegeben. Bei einem 33,4 kg schweren Weibchen wurden 4,8 Millionen Eier gefunden, die in drei Gruppen nacheinander in den Ovarien reifen, so dass das Weibchen während der Fortpflanzungssaison eines Jahres dreimal laicht.

  • Geschlechtsreife: bei 1,2 bis 1,5 m Länge;
  • Laichzeit: variabel, vor allem während des örtlichen Sommers;
  • Eier: 0,85 bis 1,3 mm groß, durchscheinend, ohne Struktur auf dem Dotter, enthalten einen Öltropfen;
  • Larven: leben pelagisch.

Nahrung:

Auf dem Speiseplan von Fächerfischen stehen kleinere pelagische Fischen (insbesondere Schwarmfische, wie z.B. Sardinen, Sardellen und Makrelen), Krebstiere oder Kalmare.

Kleine Fächerfischlarven ernähren sich vorwiegend von Ruderfußkrebsen, mit wachsender Größe von Fischlarven und sehr kleinen Fischen.

Verwendung:

  • Beifang in der kommerziellen/ industriellen Fischerei mit Langleinen und Netzen;
  • beliebter Fisch bei Sportanglern, auch mit der Harpune;
  • ausgezeichneter Speisefisch, Vermarktung frisch, in Dosen oder gefrostet;
  • beliebter Fisch für Sashimi und Sushi.

Quellen ua:

  • iucnredlist.org/details/170338/0
  • fishbase.se/summary/Istiophorus-albicans.html
  • en.wikipedia.org/wiki/Atlantic_sailfish
  • sta.uwi.edu/fst/lifesciences/documents/Istiophorus_albicans.pdf

Systematik:

Klasse:Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung:Carangiformes
Unterordnung:Menoidei
Familie:Istiophoridae (Speerfische oder Marlime)
Gattung:Istiophorus Lacepède 1801

Bilder:

Atlantischer Fächerfisch (Istiophorus albicans)
Urheber: FAO - CC BY-NC 3.0
Atlantischer Fächerfisch (Istiophorus albicans)
Urheber: WIDTTF, flichr - CC BY-SA 2.0

Video:

>> Kurzfilm (3:02 min) mit ausführlicher Beschreibung des Fisches in englisch

Hinweis: Diese Seite stellt eine Basisinformation dar. Sie wird routinemäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Sollte eine Datei gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen, wird um Mitteilung gebeten, damit diese unverzüglich entfernt werden kann.