Fächerfisch (Istiophorus platypterus)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung Video

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Istiophorus platypterus (Shaw 1792)

Der Fächerfisch wird auch Segelfisch genannt. Sie können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreichen, früher wurden ca. 75–110 km/h angenommen, daher gelten sie als die schnellsten Fische.

Es gibt keine genetische Beweise in der mtDNA, die eine Trennung des Atlantischen Fächerfisches (Istiophorus albicans) und des Indo-Pazifischen Fächerfisches (Istiophorus platypterus) in zwei Arten rechtfertigen, daher wird heute nur noch Istiophorus platypterus anerkannt und Istiophorus albicans als Synonym geführt.

  • Istiophorus albicans (Latreille 1804), Istiophorus gladifer Lacepède 1801, Istiophorus immaculatus (Rüppell 1830)
  • Histiophorus immaculatus Rüppell 1830, Histiophorus indicus Cuvier 1832, Histiophorus orientalis Temminck & Schlegel 1844,
  • Xiphias platypterus Shaw 1792, Xiphias velifer Bloch & Schneider 1801
  • Weitere siehe FishBase

In anderen Sprachen - en: Sailfish; fr: Voilier indo-pacifique; es: Pez vela; pt: Veleiro (Mos.).

Verbreitung/Vorkommen:

Zircumglobal in tropischen und warmen gemäßigten Meeren (einschließlich Golf von Mexiko, Karibisches Meer, Rotes Meer, Persischer Golf, Japanisches Meer); Verbreitungskarte bei GBIF.

Fächerfische leben pelagisch in Wassertiefen von 0-200 m, können jedoch auch tiefer tauchen. Sie unternehmen weite Wanderungen und halten sich oft in der Nähe von Küsten und Inseln auf, vor allem oberhalb der Thermokline (bei 21-28°C).

Gleich große Exemplare bilden Schulen oder kleine Verbände, zeigen oft eine Art Team-Verhalten und jagen gemeinsam.

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: gewöhnlich bis 2,7 m lang (max. 3,8 m); 50 bis 100 kg schwer; Weibchen werden in der Regel größer und schwerer als Männchen;
  • Körper: langgestreckt und seitlich stark abgeflacht; Anus liegt nah am Beginn der ersten Afterflosse; Schwanzflossenstiel seitlich abgeflacht, doppelt gekielt, oben und unten je eine flache Kerbe; Haut mit eingebetteten Schuppen, die 1-2 abgerundeten Spitzen besitzen;
  • Kopf: langes Rostrum (Speer), im Querschnitt rund; Kiefer und Gaumen mit feinen Zähnen besetzt; keine Kiemenreusenstrahlen; rechte und linke Branchiostegalmembranen zusammengewachsen;
  • Flossen: 2 Rückenflossen, erste groß und segelartig, höher als der Körper, zweite klein und auf Schwanzflossenstiel sitzend; sehr lange, schmale Bauchflossen, bis zum Anus reichend, können an Körper angelegt werden; 2 Afterflossen; Schwanzflosse gegabelt, sichelförmig;
  • Flossenformel: D1 0/42-49, D2 0/6-7, P 0/19-20, , V I/2-3, A (insg.) II/12-15;
  • Färbung: Rücken dunkelblau; Flanken hellblau mit braunen Farbmarkierungen und etwa 20, aus vielen hellblauen Punkten zusammengesetzten Längsstreifen; Bauch Bauch silbrig weiß; 1. Rückenflosse ist dunkelblau bis fast schwarz mit vereinzelten kleinen, runden, schwarzen Punkten; übrige Flossen dunkelbraun bis dunkelblau; Afterflossen an der Basis silbrig weiß;
  • Lebenserwartung: bis 13 Jahre;
  • Seitenlinie: einfach, gut sichtbar;
  • Wirbel: 24 (12 Rumpfwirbel, 12 Schwanzwirbel).

Fortpflanzung:

Der Fächerfisch laicht im freien Wasser (pelagisch) und betreibt keine Brutpflege. Die Fortpflanzung erfogt in flachem Wasser in Küstennähe, paarweise oder ein Weibchen zusammen mit zwei oder drei Männchen. Es werden sehr viele Eier abgegeben. Bei einem 33,4 kg schweren Weibchen wurden 4,8 Millionen Eier gefunden, die in drei Gruppen nacheinander in den Ovarien reifen, so dass das Weibchen während der Fortpflanzungssaison eines Jahres dreimal laicht.

  • Geschlechtsreife: bei 1,2 bis 1,5 m Länge;
  • Laichzeit: variabel, vor allem während des örtlichen Sommers;
  • Eier: 0,85 bis 1,3 mm groß, durchscheinend, ohne Struktur auf dem Dotter, enthalten einen Öltropfen;
  • Larven: leben pelagisch.

Nahrung:

Auf dem Speiseplan von Fächerfischen stehen kleinere pelagische Fischen (insbesondere Schwarmfische), Krebstiere oder Kalmare. Sie schießen mit angelegten Bauchflossen in Fischschwärme, bremsen mit einer scharfen Kurve und abgespreizten Bauchflossen, erschlagen die Beute mit schnellen Schwertschlägen und verschlingen sie dann mit dem Kopf voran.

Kleine Fächerfischlarven ernähren sich vorwiegend von Ruderfußkrebsen, mit wachsender Größe von Fischlarven und sehr kleinen Fischen.

Systematik:

Klasse:Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung:Carangiformes
Unterordnung:Menoidei
Familie:Istiophoridae (Speerfische oder Marlime)
Gattung:Istiophorus Lacepède 1801

Video

Verwendung:

  • Beifang in der kommerziellen/ industriellen Fischerei mit Langleinen und Netzen;
  • beliebter Fisch bei Sportanglern, auch mit der Harpune;
  • ausgezeichneter Speisefisch, Vermarktung frisch, geräuchert oder gefrostet;
  • beliebter Fisch für Sashimi und Sushi.

Quellen und Links:

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