Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)

Das Flussneunauge ist ein Rundmaul (Cyclostomata) und ein ein anadromer Wanderer.

Verbreitung/Vorkommen:

Das Flussneunauge kommt in europäischen Flüssen und deren Mündungsgebieten vor, jedoch nicht in Mittel- und Nordnorwegen, im Norden Finnlands, Schottlands, im Gebiet des östlichen Mittelmeerraumes und des Schwarzen Meers.

Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

  • Größe: 25–35 cm (max. 50 cm), Seeform 18–28 cm, Männchen kleiner als Weibchen, max. 150 g
  • Beschreibung: aalförmig; rundes Saugmaul, Maxillarplatte mit weit getrennten Zahnspitzen, Mundscheibe hat nur eine innere Zahnreihe, Zähne spitz; sieben einzelne kleine Kiemenöffnungen in einer Reihe hinter dem Kopf; zweiteilige Rückenflosse, deutlich getrennt;
  • Färbung: Rücken und Seiten dunkelgrau bis graugrün, Rücken mit deutlicher Marmorierung; Bauch weißlich hell, teils mit dunklen unregelmäßigen Flecken
  • Lebenserwartung: max. 10 Jahre
  • Verwechslungsarten: Bachneunauge

Fortpflanzung:

Zum Laichen wandern die Flussneunaugen aus dem Meer ins Süßwasser bis in die starkströmenden Regionen der Oberläufe und Bäche. Sie laichen dann bei Wassertemperaturen ab 9° C ab. Die Elterntiere sterben nach dem Laichen ab. Die Jungtiere des Flussneunauges (Querder) schlüpfen nach etwa zwei bis drei Wochen aus den Eiern. Diese Querder leben 3 bis 4 Jahre im Feinsediment der Laichgewässer. In Herbst und Frühjahr des letzten Jahres wandeln sich die Querder zum adulten Tier um und wandern zum Meer ab.

  • Geschlechtsreife: 4. bis 5. Jahr
  • Laichzeit: April-Juni
  • Eier: bis 1 mm groß
  • Larven: schlüpfen nach ca. 15-30 Tagen, 2–13 cm lang, augenlos, hufeisenförmiger Mund

Nahrung:

Während des Larvenstadium lebt der Querder im Sand verborgen. Nur das Maul ragt etwas ins strömende Wasser um Schwebteilchen aus dem Wasser filtrieren zu können. Während der Entwicklungsphase zum aldulten Tier versteckt sich die Larve und frisst nicht.

Im Meer ernähren sich die Flussneunaugen von Fischen, an die sie sich mit ihrem Saugmaul anheften. Sie leben also als äußere Parasiten an anderen Fischen. Mit der bezahnten Zunge wird das Muskelfleisch des Fisches regelrecht abgeraspelt. Ein von Drüsen in der Mundhöhle gebildetes Sekret verhindert dabei die Blutgerinnung.

Verwendung:

Neunaugen werden seit der Antike als Speisefisch sehr geschätzt und in der Küche meist als Lampreten bezeichnet. Ihr Fleisch ist weiß und fein, mit Aal vergleichbar.

Systematik:

Klasse: Petromyzontida
Ordnung: Neunaugenartige (Petromyzontiformes)
Familie: Neunaugen (Petromyzontidae)
Gattung: Lampetra

Bilder:

Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)
Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)
Urheber: Bernd Stemme - CC BY-NC 2.0 DE
Quelle und weitere Bilder bei fischfauna-online.de

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