Bitterling (Rhodeus amarus)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Bitterling (Rhodeus amarus)

Der Bitterling wird auch Schneiderkarpfen genannt und zählt zu den kleinsten europäischen Karpfenfischen. In den letzten Jahrzehnten wurden die einstmals recht häufigen Bitterlinge immer seltener, so dass die Art heute in den Roten Listen zu finden ist.

Syn.: Rhodeus sericeus amarus Pallas, 1776

Verbreitung/Vorkommen:

Der Bitterling lebt gesellig in flachen, stehenden oder langsam fliessenden Gewässern mit Pflanzenbewuchs und einem schlammigem oder sandigem Grund. Sie treten aus Fortpflanzungsgründen nur in Gemeinschaft mit Fluss- oder Malermuscheln auf. Ihr Verbreitungsgebite erstreckt sich von der Wolga sowie den Zuflüssen des Schwarzen Meeres, nördlich des Balkans und der Alpen bis nach Nordostfrankreich. In Skandinavien, Dänemark, einem Großteil von Großbritannien und dem westlichen Südeuropa kommt der Bitterling jedoch nicht vor.

Verbreitungskarte bei IUNC Redlist (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: 6-9 cm (max. 10 cm);
  • Beschreibung: Körper länglich-oval, hochrückig, seitlich abgeflacht; großen Schuppen; Rücken- und Afterflosse relativ lang; Schwanzflosse schwach gegabelt;
  • Färbung: Rücken dunkel graugrün; Seiten etwas heller; Bauch weißlich; auffallendes blaugrün schillerndes Farbband von der Körpermitte bis zum Beginn der Schwanzwurzel;
  • Lebenserwartung: 4 bis 5 Jahre (max. 8 Jahre); Weibchen erreichen ein höheres Lebensalter als Männchen;
  • Flossenformel: D III/8-10, A III/8-10, P I/10, V II/6, C 19-20
  • Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: Seitenlinie unvollständig;

Fortpflanzung:

Zur Fortpflanzungszeit weist das Männchen eine auffällige Laichfärbung auf. Kehle, Brust und die vordere Bauchpartie sind dann rot gefärbt. Bitterlinge sind vor allem aufgrund ihrer Brutsymbiose mit Unioniden (Teich- und Flussmuscheln) bekannt. Das Weibchen legt seine Eier mit Hilfe einer langen, häutigen Legeröhre in die Muscheln ab. Das Männchen streut sein Sperma über der Atemöffnung der Muschel, durch das von der Muschel eingeatmeten Wasser werden dann die Eier befruchtet. Dieser Vorgang wird mehrfach und an verschiedenen Muscheln wiederholt. Durch den Atemwasserstrom der Muscheln werden die Eier mit sauerstoffreichem Wasser versorgt. Die Eier entwickeln sich in den Muscheln und selbst die geschlüpften Larven verbleiben noch einige Zeit dort, bis der Dottersack zum großen Teil aufgezehrt ist. Mit einer Länge von ca. 11 mm verlassen die Larven voll schwimmfähig die Muschel. Die Muschel selbst nimmt durch ihre "Bruthilfe" keinen Schaden, sie profitiert auch von dieser Beziehung. Die Muschellarven heften sich an den Flossen der Bitterlinge fest und schmarotzen am Wirtsgewebe bis sie zu kleinen Muscheln herangewachsen sind und sich zu Boden fallen lassen.

  • Geschlechtsreife: 2. bis 3. Jahr;
  • Laichzeit: April bis Juni, bei Wassertemperaturen von mehr als 17°C;
  • Eier: schwefelgelb, 3 mm groß, 30 bis 40 Stück/Weibchen;
  • Larven: schlüpfen nach ca. Tagen

Nahrung:

Die Nahrung besteht überwiegend aus tierischem Plankton und Zuckmückenlarven.

Verwendung:

  • keine kommerzielle Nutzung in der Fischerei;
  • Köderfisch für Angler;
  • Aquariumhaltung einfach, Temperatur: 15 bis 21°C, PH: 7,0 bis 7,5, GH: 10 bis 15°dGH;
  • geeignet auch für kleinere Teiche.

Quellen ua:

  • www.bfn.de/0316_bitterling.html
  • de.wikipedia.org/wiki/Bitterling_(Fischart)
  • www.fishbase.se/summary/Rhodeus-amarus.html

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Bitterlinge (Acheilognathinae)
Gattung: Rhodeus

Bilder:

Bitterling (Rhodeus amarus)

Bitterling (Rhodeus amarus)
Weibchen
Bitterling (Rhodeus amarus)
Männchen
Urheber: Viridiflavus - CC BY-SA 3.0

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