Rotauge (Rutilus rutilus)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Rotauge (Rutilus rutilus)

Das Rotauge wird auch Plötze oder Schwal genannt. Der Fisch gehört zu den Strahlenflossern, deren Skelett primär aus Knochen besteht. Hinzu kommen die Gräten als Bindegewebsverfestigungen.

Verbreitung/Vorkommen:

Das Rotauge kommt von Sibirien bis zu den Pyrenäen vor. Es fehlt südlich der Alpen, in West-Schweden, in Norwegen nördlich des Mjösen und in Irland. Rotaugen sind Schwarmfische, die sich bevorzugt in flachen und pflanzenreichen Uferbereichen aufhalten. Auch im Brackwasser von Nord- und Ostsee sind sie anzutreffen. Lediglich Gewässer mit stärkerer Strömung (Forellenregion) werden gemieden.

Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

Nach Gewässer und Nahrungsangebot können Körperform und Färbung stark differieren. Auffallend ist die rote Iris im Auge, der der Fisch auch seinen Namen zu verdanken hat.

  • Größe und Gewicht: ∅ 15-25 cm, bis zu 50 cm; ∅ 200-300 g, (max. 3 kg);
  • Beschreibung: Körper mehr oder weniger hochrückig und seitlich abgeflacht; Maul end- bis leicht unterständig;
  • Färbung: Rücken dunkelgrün bis blaugrün; Flanken silberfarben mit gelblichem Schimmer; Rücken- und Seitenflossen grau, übrige Flossen gelb bis rötlich;
  • Lebenserwartung: von bis zu 12 Jahre;
  • Flossenformel: D III/9-11, A III/9-11, P I/15-16, V II/8 C 18-19;
  • Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 39-48 (meist 42-45), große Rundschuppen
  • Schlundzahnformel 5(6)-5
  • Verwechslungsarten: Aland, Döbel, Hasel, Rapfen, Rotfeder.

Fortpflanzung:

Abgelaicht wird in großen Schwärmen. Teilweise werden auch kurze Wanderungen flussaufwärts zu Laichplätzen in flachen und krautreichen Uferbereichen unternommen. Die klebrigen Eier werden auf Pflanzen, Wurzeln, Steinen oder dem Grund abgelegt. In regulierten Gewässern sind die Fische aber auch imstande, in freien strömenden Gewässerabschnitten zu laichen. Während der Laichzeit zeigt der Bauch einen rötlichen Glanz, das Rotauge bekommt einen körnigen Laichausschlag. Die frischgeschlüpften Larven sind erst nach dem Aufzehren des Dottersackes nach 3-8 Tagen schwimmfähig.

  • Geschlechtsreife: 4. bis 5. Jahr;
  • Laichzeit: April und Mai (bei einer Wassertemperatur von mindestens 10 °C;
  • Eier: gelblich, 1-2 mm groß, 50.000 bis 100.000 Stück/1000 g Körpergewicht Weibchen;
  • Larven: schlüpfen nach ca. 5-12 Tagen, Tagesgrade 130.

Zwischen Rotauge, Rotfeder, Aland und Brassen kann es zu Hybriden kommen, wenn die Arten gleichzeitg ablaichen.

Nahrung:

Sie fressen vorwiegend Kleintiere (Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven), aber auch Wasserpflanzen. Große Exemplare können auch räuberisch werden.

Verwendung:

  • Rotaugen haben ein wohlschmeckendes, festes Fleisch, ein paar Gräten muss man jedoch in Kauf nehmen.
  • Das Rotauge ist ein wichtiger Nährfisch für Raubfische und fischfressende Vögel.
  • Beim Angeln dient er als Köderfisch für Raubfische, z.B. Hecht, Wels oder Zander.
  • Rotaugen eignen sich für das Kaltwasseraquarium oder den Gartenteich.

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Rutilus

Bilder:

Rotauge (Rutilus rutilus)
Urheber: Karelj, Wikimedia
Rotauge (Rutilus rutilus)

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