Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Der Russische Stör, Ossietra-Stör, Donau-Stör oder Waxdick genannt und ist eine gefährdete Stör-Art. Er wurde nach dem Naturforscher Johann Anton Güldenstädt benannt.

Verbreitung/Vorkommen:

Der Russische Stör kommt im Kaspischen Meer mit fast allen größeren Zuflüssen, im das Asowsche Meer und im Schwarze Meer vor. Früher besiedelte der Waxdick auch die Donau bis Regensburg.

  • Pontische Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii colchicus): im Schwarzen Meer und Asowschen Meer sowie in den Zuflüssen der Donau bis Don,
  • Nordkaspische Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii gueldenstaedti): im nördlichen Teil des Kaspischen Meeres,
  • Südkaspische Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii persicus): im südlichem Kaspischen Meer und dessen Einzugsbereich.

Der Russische Stör ist ein Wanderfisch, in erster Linie ein Bodenbewohner und lebt in der Regel einzelgängerisch. Er hält sich vor allem auf Sand- oder Schlammboden auf und meidet den Schlick.

Merkmale:

Der Russische Stör wird bis 2,35 Meter lang und 115 kg schwer. Der Fisch kann 50 Jahre alt werden. Sein Körper ist spindelförmig, der Rücken graugrün bis blauschwarz, die Seiten weisen eine graubraune und der Bauch eine weißgraue bis gelbliche Färbung auf.  Die Schwanzflosse ist mit einem verlängertem Oberlappen versehen und die Flossen sind durch Knorpelstrahlen gestützt. Zwischen den Reihen der Rücken- und Seitenschilder finden sich eine große Anzahl kleinerer, sternförmiger Knochenplatten. Bei jungen Stören sind diese Knochenplättchen besonders auffällig. Die zahnlose Schnauze ist quer und die Unterlippe ist nicht kontinuierlich, unterbrochen. Davor stehen vier Bartfäden in einer Querreihe. Der Kopf und die Schnauze sind relativ kurz.

Die Widerstandsfähigkeit des Russischen Störs ist sehr niedrig und die Verdopplung der Population dauert mehr als 14 Jahre.

Fortpflanzung:

Die Geschlechtsreife tritt bei den Männchen mit 8-13 Jahren und bei den Weibchen mit 10-16 Jahren ein. Die Laichzeit erstreckt sich von Ende April bis Juni bei Wassertemperaturen von 10 bis 20 °C. In tiefen, kiesgründigen Flüssen legen die Weibchen im Durchschnitt 10.000 bis 15.000 Stück je kg Körpergewicht ab. Der Waxdick ändert während der Lebensdauer mehrere Male die Lebensräume. In der frühen Entwicklungsstufe lebt er im frischen Flusswasser, im Alter von 3 Jahren wandert er ins Meer ab, wo er bis zur Geschlechtsreife verweilt. Zur Laichzeit wandert er dann wieder in die Flüsse.

Nahrung:

Die natürliche Nahrung besteht hauptsächlich aus Insektenlarven, Krebsen, Schnecken, Muscheln, Würmern und auch Fischen. Zur Nahrungsaufnahme stößt der russische Stör in Tiefen bis zu 100 Meter vor.

Verwendung:

Der russische Stör stellt für die Fischereiindustrie einen wichtigen Kaviarlieferanten dar. Der größte Teil des heutztage erhältlichen Kaviars stammt aus Zuchtfarmen und wird nicht mehr von wilden Stören entnommen.

Mit seiner Größe lässt sich nur in großen Schauaquarien halten. Man benötigt spezielle Genehmigungen um diesen Fisch überhaupt zu erwerben.

Systematik:

Klasse:Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung:Acipenseriformes (Störartige)
Familie:Acipenseridae (Störe)
Gattung:Acipenser

Bild:

Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)
Urheber: Kristofvantendeloo

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