Europäischer Stör (Acipenser sturio)
Europäischer Stör (Acipenser sturio)
Der Europäische Stör wird auch Baltischer Stör genannt. Er ist ein anadromer Wanderfisch und kommt nur noch sehr selten im Nordostatlantik vor. Durch den Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) wurde er zum Fisch des Jahres 2001 gekürt. Der europäische Stör ist das Wappentier der Stadt Baltijsk (Pillau).
Verbreitung/Vorkommen:
Ursprünglich war die Art in der Nord -und Ostsee sowie im Ärmelkanal, an den europäischen Küsten des Atlantiks, im nördlichen Mittelmeer westlich von Rhodos und an der südliche Schwarzmeerküste verbreitet. Auch von Funden in Algerien, Marokko und Tunesien wird berichtet. Laut iucnredlist.org ist das Vorkommen heute auf die Garonne (Frankreich) beschränkt. Er hält sich im Meer, vor allem in den Gezeitenzonen auf und wandert nur zur Fortpflanzung in die Flüsse auf.
Merkmale:
Der Europäische Stör erreicht eine Körperlänge von bis zu 3,4 m und kann mehr als 300 kg auf die Waage bringen. Seine spindelförmiger Körper ist am Rücken bräunlich-grün bis blau-schwarz gefärbt, die Seiten sind heller mit einem Silberschimmer und der Bauch gelblich bis weißlich. Der Kopf ist zu einem Schnabel (Rostrum) ausgezogen, mit unterständigem Maul. Die Unterlippe ist geteilt. Zwei Paar kurzer, runder Barteln sitzen etwas vor der halben Strecke von der Schnauzenspitze zum Maul. Seine Rückenflosse ist stark nach hinten verlagert und die Schwanzflosse deutlich asymetrisch. Die ansonsten nackte Haut des Störs weist fünf Längsreihen von Knochenplatten auf. 24 bis 40 eng stellte, sich teils überlappende Seitenschilder, 11 bis 13 Bauchschilder und 10 bis 13 gehöckerte Rückenschilder.
Fortpflanzung:
Männchen werden im Alter von 10 bis 12 Jahren geschlechtsreif, die Weibchen erst mit 14 bis 18 Jahren. Es gibt Anzeichen für eine Reproduktion im zweijährigen Rhythmus bei den Männchen und nur alle 3 bis 4 Jahre bei den weiblichen Tieren. Zur Fortpflanzung steigen die Störe von April bis Juli aus dem Meer in die die Flüsse auf, wo sie über festem Grund und Kiesbänken im strömenden Wasser ablaichen. Europäische Stör benötigt mit circa 20 °C deutlich höhere Temperaturen als sein Vetter aus dem Atlantik.
800.000 - 2.400.000 schwarze, klebrige, runde Eier von 2 bis 3 mm Durchmesser werden pro Weibchen abgegeben, von der männlichen Begleitung befruchtet und schnell in den Untergrund gegraben. Danach begeben sich wieder zurück ins Meer, es findet also kein Massensterben statt wie bei den ebenfalls wandernden Lachsen. Die Larven schlüpfen bereits nach einigen Tagen. Als Jungtiere begeben sie sich dann auf eine langsame Wangerung zum Meer, mit einem Alter von 2 bis 3 Jahren erreichen sie ihr Ziel.
Nahrung:
Auf ihrem Speiseplan stehen Würmer, Weichtiere, Krebse sowie Mückenlarven und kleine Fische. Ihr Jagdgebiet ist meist der Gewässerboden. Während der Laichzeit fressen die Störe nicht.
Verwendung:
Der Europäische Stör wird traditionell wegen seines Fleisches und des Kaviars befischt. Er gilt in Deutschland als ausgestorben bzw. verschollen. Der Stör hatte früher als Kaviarproduzent auch in Deutschland große wirtschaftliche Bedeutung.
Systematik:
Klasse: | Actinopterygii (Strahlenflosser) |
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Ordnung: | Acipenseriformes (Störartige) |
Familie: | Acipenseridae (Störe) |
Gattung: | Acipenser |
Bilder:
Urheber: Krüger
Urheber: Aah-Yeah - CC BY 2.0
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