Blaufelchen (Coregonus wartmanni - Bloch, 1784)

Der Blaufelchen wird auch Bodenseefelchen genannt und gehört zum Formenkreis der Großen Schwebrenken.

Verbreitung/Vorkommen:

Der Blaufelchen ist im Bodensee und anderen größeren Seen des Alpen- und Voralpengebiets heimisch. Er lebt pelagisch und hält sich im Sommer gewöhnlich in Wassertiefen zwischen 0-40 m auf.

Verbreitungskarte bei IUNC Red List (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

• Größe und Gewicht: durchschnillich 40 cm (max. 75 cm), 500 g (selten bis zu 2,5 kg);
• Beschreibung: schlanker, seitlich zusammengedrückter Körper; kleiner, spitzer, kegelörmiger Kopf; kleines, end- bis unterständiges Maul; Bezahnung ist zurückgebildet; mit feinen Hechelzähnen besetzte Zunge; Pupille erscheint nach vorne zugespitzt; Rücken leicht gebogen; Rückenflosse dreieckig (höher als lang); Schwanzflosse tief gegabelt; Schuppen groß, zart und leicht abfallend;
• Färbung: Rücken blau-grün; Seiten silbrig, nach vorn hin eher grau; Flossen dunkelgrau (mit einen grünlichen Hauch); um die Seitenlinie und die Afteröffnung rosa Schimmer;
• Lebenserwartung:
• Flossenformel: D IV/10-11, A IV/11-12, P I/14-14, V II/10-11, C 19;
• Seitenlinie: vollständig, schwärzlich punktiert;
• Kiemenreusenfortsätze: 33-39;
• Verwechslungsarten: Gangfisch (Coregonus macrophthalmus)

Fortpflanzung:

Blaufelchen laichen im Winter in den obersten Wasserschichten vom Ufer entfert über größeren Tiefen ab. Männchen sammeln sich an der Oberfläche, laichbereite Weibchen gesellen sich aus der Tiefe dazu. Die Eier sinken zum Boden, die Larven schlüpfen im März. Die Larven schwimmen zur Oberfläche und beginnen nach etwa 8 Tagen mit der Nahrungsaufnahme. Die Jungfische wachsen recht schnell und erreichen bereits nach einem Jahr ein Länge von 20 bis 25 cm und ein Gewicht von ca. 100 g.

• Geschlechtsreife: 3. bis 4. Jahr;
• Laichzeit: November bis Dezember, wenn die Temperaturen unter 7°C fallen;
• Eier: 10.000 bis 50.000 Stück/Weibchen;
• Larven: schlüpfen nach ca. 100 Tagen.

Nahrung:

Der Fisch ernährt sich vorwiegend von Planktontieren, größere Exemplare auch von Insektenlarven- und puppen, Jungfischen, Fischlaich und Bodentieren.

Auf dem Speiseplan der Larven stehen Plankton und Insekten, sie jagen auch juvenile Perca fluviatilis im Sommer.

Untersuchungen zur Nahrungsaufnahme der Coregonen (Coregonus wartmanni BLOCH) im Achensee (Tirol, Österreich) >> Abhandlung im PDF-Format

Verwendung:

• Das Blaufelchen ist ein wohlschmeckender Speisefisch. Er hat ein helles, festes Fleisch, welches sich zum Brauten, Dämpfen und Räuchern eignet. Aufgrund seiner groben Schuppenstruktur und der Fettflosse empfiehlt es sich jedoch, Haut und Flossen zu entfernen. Blaufeilchen sind ein wichtiger Wirtschaftsfisch des Bodensees.
• In der Teichwirtschaft: Beifisch für Karpfenzucht.
• Fangmethoden: Schleppnetze bei Berufsfischern, Hegene-Angelrute bei Anglern.

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Coregonus

Bilder:

Urheber: Jonathan Couch

Quellen ua:

• fishbase.se/summary/Coregonus-wartmanni.html
• iucnredlist.org/details/135642/0
• fischfauna-online.de
• zeno.org