Europäischer Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax - Linnaeus, 1758)

Der Europäische Wolfsbarsch wird auch Seebarsch, Seewolf, im portugiesischen Robalo, genannt. Feinschmeckern ist er meist unter der französischen Bezeichnung "Loup de Mer" bekannt.

Synonyme: Centropomus lupus Lacepède, 1802; Centropomus mullus Lacepède, 1802; Labrax linnei Malm, 1877; Labrax vulgaris Guérin-Méneville, 1829-38; Morone labrax (Linnaeus, 1758); Perca elongata Geoffroy Saint-Hilaire, 1817; Perca labrax Linnaeus, 1758; Perca sinuosa Geoffroy Saint-Hilaire, 1817; Sciaena diacantha Bloch, 1792

Verbreitung/Vorkommen:

Europäische Wolfsbarsche sind als Jungfische meist in kleinen bis mittelgroßen Schwärmen unterwegs, Adulte auch mal alleine. Sie kommen im Ostatlantik von Marokko bis Norwegen, im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer vor. Der Fisch liebt die flachen und felsigen Küstenregionen und hält sich in 10-100 m Wassertiefe auf. Im Sommer dringt er häufig in Flussmündungen ein. In den kalten Jahreszeiten schwimmt er abseits der Küsten in tiefem Wasser.

Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

• Größe und Gewicht: durchschnittlich 50 cm (max. 1 m); bis zu 12 kg;
• Beschreibung: langestreckter, hochrückiger Körper; Kopf spitz; Augen groß; oberständiges Maul; zwei Rückenflossen, erste stachelig; leicht gegabelte Schwanzflosse; kleine Schuppen;
• Färbung: Rücken dunkelgrau; an den Seiten zunehmend heller; dunkle Seitenlinie gut erkennbar; Bauch hell, manchmal leicht gelblich; schwarzer Fleck auf dem Kiemendeckel; Jungfische mit dunklen Flecken auf dem Rücken;
• Lebenserwartung: bis 20 Jahre (max. 30 Jahre);
• Flossenformel: D1 VIII-X, D2 I/12-13, A III/10-12, P 15-18, V I/5;
• Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 62 to 74 (gewöhnlich 70)

Fortpflanzung:

Die Paarung findet von Mai bis August statt. Häufig findet der Laichvorgang in Flussmündungen statt. Im Brackwasser sinken die Eier auf Grund, im reinen Salzwasser schweben sie. Nach dem Schlüpfen wachsen die Larven schnell heran und leben als Jungtiere in Schwärmen.

• Geschlechtsreife: Männchen 3. bis 5. Jahr (bei 23-30 cm), Weibchen 4. bis 7. Jahr (bei 31-40 cm), im Atlantik später als im Mittelmeer;
• Laichzeit: Januar-März (Mittelmeer und Schwarzes Meer), März bis Juni (Atlantik), bei einer Wassertemperatur ab 9°C;
• Eier: 1,1-1,5 mm mm groß, 200-300.000 Stück/kg Weibchen;
• Larven: schlüpfen nach 3-5 Tagen.

Nahrung:

Der Wolfsbarsch ist ein Kurzstreckenjäger der Felsküsten, wo er regelmäßig auch in kleinen Gruppen bestimmte Reviere abpatroulliert. Er stößt blitzschnell in beuteträchtige Fischschwärme hinein. Seine Ernährung besteht aus kleinen Schwarmfischen und Weichtieren (z.B. Schnecken und Sandflöhen), Fischbrut für die Jungfische sowie Krebse, Garnelen und Makrelen für die Älteren.

Verwendung:

• Der Europäische Wolfsbarsch ist ein wichtiger Speisefisch, der ein wohlschmeckendes und grätenarmes Fischfleisch besitzt.
• Er ist bei Meeresanglern äußerst beliebt, da er eine große Kampfkraft an der Angel vorweist.
• Mittlerweile wird er auch in Aquakulturen gezüchtet. Er ist einer der kommerziell wichtigsten Fische.

Quellen ua:

• fishbase.se/summary/Dicentrarchus-labrax.html
• iucnredlist.org/details/135606/0
• de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Wolfsbarsch
• fao.org/fishery/culturedspecies/Dicentrarchus_labrax/en

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Familie: Wolfsbarsche (Moronidae)
Gattung: Dicentrarchus

Bilder:

Urheber: Georges Jansoone - CC BY-SA 3.0

Urheber: Hans Hillewaert - CC BY-SA 4.0