Donaubachneunauge (Eudontomyzon vladykovi)
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Eudontomyzon vladykovi Oliva & Zanandrea 1959
Das Donaubachneunauge ist dem Donauneunauge (Eudontomyzon danfordi) sehr ähnlich, wurde lange mit diese Art verwechselt und erst 1959 beschrieben. Der deutsche Name "Neunauge" leitet sich aus der Summe einer Nasenöffnung, einem Auge und sieben Kiemenöffnungen an jeder Seite ab. Das Donaubachneunauge verbringt den größten Teil seines Lebens im Larvenstadium (Querder oder Ammocoetes). Es dauert 2,5-4,5 Jahre. Die adulten Tiere nehmen keine Nahrung mehr auf, parasitieren also nicht an Fischen.
Die Art ist besonders durch den Lebensraumverlust als Folge von Gewässerverschmutzung und Gewässerverbau gefährdet.
Syn.: Eudontomyzon danfordi vladykovi, Eudontomyzon mariae vladykovi.
In englisch: Danubian brook lamprey, Vladykov's lamprey.
Verbreitung/Vorkommen:
Das Donau-Neunauge kommt ausschließlich im Gewässersystem der Donau vor, ist Begleitart der Unteren Forellenregion (Metarhithral), der Äschenregion (Hyporhithral), der Barbenregion (Epipotamal) und der Brachsenregion (Metapotamal), Verbreitungskarte bei GBIF. Die Art besiedelt klare, sauerstoffreiche Fließgewässer mit detritusreichen Sand- oder Schlammbänken, die den Larven als Lebensraum dienen.
Merkmale:
- Größe: 18-21 cm; im Larvenstadium länger als die erwachsenen Tiere, da diese keine Nahrung mehr aufnehmen;
- Körper: schlangenförmig, im vorderen Körperbereich am dicksten, keine Schuppen, keine Schwimmblase; Skelett ist nicht verknöchert, sondern besteht überwiegend aus Knorpel;
- Querder: im Larvenstadium sind Donaubachneunaugen wurmartig, blind und zahnlos, das Maul ist hufeinsenförmig;
- Rundmaul: schwache Bezahnung mit stumpf abgerundeten Lippenzähnen, breite Oberkieferplatte mit nur einem stumpfen Zahn an jeder Seite; Unterkieferplatte mit 5-7 am Rand abgerundeten Zähnen;
- Färbung: Rücken hell- bis dunkelgrau, Bauchseite weißlich; während der Laichzeit färbt sich die Bauchseite silberglänzend, die Afterregion rötlich gefärbt
- Flossen: 2 Rückenflossen, ohne Zwischenraum aneinanderstoßend; keine paarigen Brustflossen sondern ein Flossensaum;
Fortpflanzung:
Laichzeit ist von April bis Juni, wenn die Temperaturen 7-10°C erreichen. An flachen Stellen der Bäche mit mäßiger Strömung gräbt das Männchen eine Laichgrube. Ein Weibchen kann bis zu 5.000 Eier produzieren. Nach dem Laichen sterben die Donaubachneunaugen.
Die Larven leben verborgen in den Schlammbänken.
Nahrung:
Das Donaubachneunauge ernährt sich nicht parasitär. Im Larvenstadium (Querder) gräbt es sich im Gewässergrund ein und ernährt sich von organischem Kleinmaterial (z.B. Kieselalgen und Kleinstlebewesen), die aus dem Wasser herausfiltert werden. Adulte Exemplare nehmen keine Nahrung mehr zu sich, bereits während der Umwandlung bildet sich der Darm zurück.
Systematik:
Klasse: | Petromyzonti, Petromyzontida |
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Ordnung: | Petromyzontiformes (Neunaugen) |
Familie: | Petromyzontidae |
Gattung: | Eudontomyzon |
Verwendung:
Das Donaubachneunauge ist für die fischereiliche Nutzung nicht mehr von Bedeutung.
Ein biologisch wirksames Peptid aus der Haut der Neunaugen (Eudontomyzon danfordi vladykovi)
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Quellen und Links:
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