Moderlieschen (Leucaspius delineatus)
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Leucaspius delineatus (Heckel, 1843)
Das Moderlieschen ist ein geselliger Oberflächenfisch, der oft große Schwärme bildet.
Andere deutsche Bezeichungen: Malinchen, Modke, Mutterloseken, Schneiderkarpfen, Sonnenfischchen, Zwerglaube.
In anderen Sprachen - en: Sunbleak, Belica; fr: Ablé de Heckel; es: Carpín sin-madre.
Verbreitung/Vorkommen:
Das Moderlieschen kommt in Mittel- und Osteuropa vor. Es fehlt in England, Südfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel und in Italien. Es bewohnt vorwiegend pflanzenreiche Kleingewässer, Gräben, versumpfte Weiher, flache Seen und langsam fließende Gewässer. Schnell fließende Bäche sowie Höhenlagen über 400 m werden gemieden. Es stellt an die Wasserqualität keine allzu hohen Ansprüche. Verbreitungskarte bei GBIF.
Merkmale:
- Größe und Gewicht: ∅ 4 bis 8 cm, selten bis 12 cm, Weibchen etwas größer und kräftiger als die Männchen;
- Beschreibung: Körper gestreckt, seitlich zusammengedrückt; oberständiges, steil nach oben weisendes Maul; Augen relativ groß; kurze unvollständige Seitenlinie; Schuppen fallen leicht aus; kielförmige Bauchkante zwischen Bauch- und Afterflosse; Afterflosse länger als Rückenflosse
- Färbung: variabel, meist gelb-braun; Rücken meist graugrün; Seiten silbrig mit bläulichem Streifen; Bauch weißlich; Flossen durchscheinend gelblich oder weißlich, am Ansatz meist rötlich;
- Lebenserwartung: durchschnittlich 2-3 Jahre (max. 4)
- Schlundzahnformel: 1.5-4.1, variant
- Flossenformel: D (total) II-III/7-9, A III/10-13, P I/13, V II/8;
- Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 2-12 Schuppen, unvollständig
- Verwechslungsarten: Ukelei, Blaubandbärbling.
Fortpflanzung:
Die Moderlieschen haben einen kurzen Generationszyklus, der durch hohe Fruchtbarkeit und Raschwüchsigkeit, aber auch kurze Lebensdauer bedingt ist. Zur Fortpflanzungszeit bildet nur das Weibchen Urogenitalpapillen aus, die aus drei Wülsten hinter dem After bestehen. Das Ablaichen erfolgt in mehreren Schüben und kann sich über mehrere Wochen erstrecken. Die Eier werden in Form von Bändern um Pflanzenstängel geklebt. Das Männchen zeigt deutlichen Laichausschlag am vorderen Teil des Kopfes. Das Gelege wird vom Männchen mit einem bakterienhemmenden Sekret bestrichen. Es übernimmt anschließend 5-12 Tage die Bewachung und Betreuung des Geleges bis zum Schlupf der Brut. Durch Anstoßen des Laichsubstrates wird das Wasser um den Laich in Bewegung gehalten um so die Sauerstoffversorgung der Eier zu unterstützen.
- Geschlechtsreife: Ende 1. Jahr bis Anfang 2. Jahr
- Laichzeit: April - Juni, bei einer Wassertemperaturen von über 18° C;
- Eier: ca. 1- 1,5 mm groß, bis 3.500 Stück/Weibchen
- Larven: schlüpfen nach ca. 9-12 Tagen
Systematik:
Klasse: | Actinopterygii (Strahlenflosser) |
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Ordnung: | Cypriniformes (Karpfenartige) |
Familie: | Leuciscidae (Weißfische) |
Gattung: | Leucaspius |
Video:
Nahrung:
Der Fisch ernährt sich vorwiegend von Luftinsekten (Anflugnahrung), Wasserflöhen und Hüpferlingen (Zooplankton) sowie von Algen.
Verwendung:
Das Moderlieschen ist gut geeignet für den kleinen Heimteich. Der friedliche Schwarmfisch kann gut mit anderen, kleineren Arten gehalten werden.
Quellen und Links:
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