Rapfen oder Schied (Leuciscus aspius)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Rapfen (Leuciscus aspius)

Synonym: Aspius aspius

Der Rapfen ist der schnellwüchsigste Weißfisch und einer der wenigen europäische Räuber, der keine Zähne hat.

Andere deutsche Bezeichungen:

Verbreitung/Vorkommen:

Der Lebensraum des Rapfen sind die strömungsreichen Flüsse Mitteleuropas, östlich des Rheins und in Osteuropa bis hin zur Wolga. Teilweise kommt der Rapfen auch in Brackwasserregionen der Ostsee vor. Südlich der Alpen fehlt er. Bevorzugt werden Fließgewässer (Barbenregion), er besiedelt aber auch große Seen und Flussmündungen.

Verbreitungskarte bei Iucnredlist (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: 40-75 cm (max. 120 cm), 1-3 kg (selten mehr als 6 kg)
  • Beschreibung: Körperform stromlinienförmig, langgestreckt und seitlich nur ein wenig abgeflacht; oberständiges Maul mit tiefer, bis zur Augenmitte reichender, Mundspalte; Unterkiefer mit einem Haken an der Spitze, der in die dafür vorgesehene Kerbe des Oberkiefers passt; Augen sehr klein und tiefliegend; sehr weit geschnittenen Schwanzflosse; hohe Rückenflosse; spitz zulaufenden Brustflosse; Afterflosse tief eingebuchtet bis sichelförmig; kleine Schuppen; keine Fettflosse;
  • Färbung: Rücken dunkel-oliv; Flanken silbrig bis messingfarben; Schwanz- und Rückenflossen blaugrau; paarigen Flossen und Afterflosse meist rötlich (oder orange);
  • Lebenserwartung: 10-11 Jahre
  • Flossenformel: D III/7-9, A III/12-15, C19, P16, V 10;
  • Schlundzahnformel: 3.5-5.3;
  • Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 64–76;
  • Verwechslungsarten: Aland, Döbel, Rotauge, Rotfeder, Zährte

Fortpflanzung:

Die Weibchen legen ihre klebrigen Eier an stark überströmten Kiesbänken ab. Das Männchen zeigt in dieser Zeit eine starken Laichausschlag. Durch die Strömung werden die Jungfische nach dem Schlüpfen in ruhigere Wasserzonen getragen.

Junge Rapfen sind dem Moderlieschen sehr ähnlich, haben aber im Gegensatz zu dieser Art eine vollständige Seitenlinie, ein größeres Maul und kleinere Augen. Ein Rapfen wächst sehr schnell und ist bereits nach einem Jahr ca. 500g schwer.

  • Geschlechtsreife: 4. bis 5. Jahr (ab 1 kg Körpergewicht)
  • Laichzeit: April bis Juni (bei einer Wassertemperatur von 5 - 10° C)
  • Eier: 1,6 mm groß, 80.000 bis 1 Million Stück/Weibchen;
  • Larven: schlüpfen nach ca. 14-20 Tagen, Tagesgrade 100.

Nahrung:

In jungen Jahren lebt der Rapfen als typischer Friedfisch, ernährt sich aber mit zunehmendendem Alter räuberisch und ist dabei ein typischer Oberflächenjäger. Auf seinem Speiseplan stehen kleine Fische wie Ukelei, Stint und Rotauge. Ausgewachsen ist der Rapfen ist der einzige europäische Karpfenfisch, der sich ausschließlich räuberisch ernährt.

Verwendung:

Da Rapfen 137 Zwischenmuskelgräten haben, sind sie als Speisefische nicht besonders beliebt.

Systematik:

Klasse:Actinopterygii (Strahenflosser)
Unterklasse:Neopterygii (Neuflosser)
Teilklasse:Teleostei (Echte Knochenfische)
Ordnung:Cypriniformes (Karpfenartige)
Familie:Leuciscidae (Weißfische)
Gattung:Leuciscus

Bilder:

Rapfen (Leuciscus aspius)
Rapfen (Leuciscus aspius)
Urheber: Karelj, wikimedia - CC BY-SA 3.0

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