Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

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Neogobius melanostomus (Pallas, 1814) - Schwarzmund-Grundel

Die Schwarzmund-Grundel wird auch Schwarzmeergrundel oder Kruglyak-Grundel genannt und ist ein Brack- und Süßwasserfisch.

  • Gobius melanostomus Pallas, 1814; Apollonia melanostoma (Pallas, 1814);
  • Gobius affinis Eichwald, 1831; Neogobius melanostomus affinis;
  • Gobius cephalarges Pallas, 1814; Neogobius cephalarges (Pallas, 1814); Neogobius cephalarges cephalarges (Pallas, 1814); Ponticola cephalarges (Pallas, 1814);
  • Gobius chilo Pallas, 1814;
  • Gobius exanthematosus Pallas, 1814;
  • Gobius grossholzii Steindachner, 1894;
  • Gobius lugens Nordmann, 1840;
  • Gobius melanio Pallas, 1814;
  • Gobius sulcatus Eichwald, 1831;
  • Gobius virescens Pallas, 1814

In anderen Sprachen - en: Black spotted goby, Round goby; fr: Gobie à tache noire, Gobie arrondie; es: Gobio pintato.

Verbreitung/Vorkommen:

Die Schwarzmund-Grundel stammt aus dem Ponto-Kaspischen Faunenkreis und ist den Küstengebieten vom Schwarzen, Asow’schen und Kaspischen Meer sowie den Unterläufen der einmündenden Fließgewässer beheimatet. Sie wurde zwischenzeitlich in mehreren Gebieten Europas, Asien und Nordamerikas eingeschleppt. Verbreitungskarte bei GBIF.

Neogobius melanostomus gilt als einer der bedeutsamsten Fisch-Neozoen weltweit, das Ausbreitungsverhalten wird intensiv beforscht. Er bevorzugt flaches Brackwasser mit Sand- oder Felsboden, kommt aber auch in Süßwasser (z.B Lagunen und Seen, großen Flüssen) vor. Die Art zeichnet sich durch eine hohe Temperaturtoleranz (0-30° C) aus und kann selbst Wasser mit niedrigem Sauerstoffgehalt mehrere Tage überleben.

Charakteristische Merkmale:

  • Größe: idR bis 22 cm lang, max. 30 cm;
  • Körper: langgestreckt, spindelförmig, in Querschnitt fast rund; Grundfärbung hellbraun oder hellgrau mit dunklen Punkten, häufig mit dunkle Pigmentlinie entlang der Flankenmitte; schwarzer, häufig weiß gesäumte Fleck am Hinterende der vorderen Rückenflosse;
  • Kopf: Maul ist leicht oberständig mit vorstehendem Unterkiefer; Augen auffällig hervorstehend;
  • Flossen: Bauchflossen zu einem Saugtrichter verwachsen, farblos und rund, mit kleinen, abgerundeten Lappen; 2 Rückenflossen (erste 5-7 Hartstrahlen, zweite 1 Hartstrahl und 12-17 Weichstrahlen), Brustflossen, Afterflosse (1 Hart- und 9-14 Weichstrahlen) und Schwanzflossen mit hellbraumer Pigmentierung, aber keine dunkelbraunen Streifen;
  • Seitenlinie: 45-54 Schuppen;
  • Schwimmblase: fehlt.

Fortpflanzung:

Schwarzmundgrundel-Weibchen (Rogner) werden im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif, die Männchen (Milchner) im dritten. Die Laichzeit reicht, je nach Standort von Mai bis September. Zur Laichzeit sind die Milchner mitunter sehr dunkel bis schwarz gefärbt. Die Rogner laichen im Abstand von 18-20 Tagen mehrfach ab (in bis zu 6 Gelegen). Die klebenden Eier werden in der Regel an der Unterseite harter Strukturen (z.B. Steinen, Gehölz) abgelegt. Das revierbildende Männchen lockt mehrere Weibchen zum Brutplatz und bewacht ihn bis zum Schlupf der Jungfische. Das Nest kann Eier verschiedener Weibchen enthalten.

Nahrung:

Die Larven der Schwarzmundgrundel ernähren sich von kleinen Wirbellosen auf dem Boden. Auf dem Speiseplan ausgewachselner Fische stehen Mollusken, Fischlaich Fischlarven und kleinere Fische.

Verwendung:

Die Schwarzmeergrundel gilt frisch gebraten in ihrer Heimat als Delikatesse auch in Deutschland erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit (siehe Video).

Systematik:

Klasse:Actinopterygii (Strahenflosser)
Unterklasse:Neopterygii (Neuflosser)
Ordnung:Gobiiformes (Grundelartige)
Familie:Gobiidae (Grundeln)
Gattung:Neogobius

Video

Verwechslunggsmöglichkeiten:

  • Koppe (Cottus gobio): Bauchflossen getrennt;
  • Marmorierte Grundel (Proterorhinus semilunaris): vordere Nasenöffnungen röhrenförmig verlängert;
  • Flussgrundel (Neogobius fluviatilis): kein schwarzer Fleck auf vorderer Rückenflosse;
  • Nackthalsgrundel (Neogobius gymnotrachelus): kein schwarzer Fleck auf vorderer Rückenflosse;
  • Kessler-Grundel (Ponticola kessleri): kein schwarzer Fleck auf vorderer Rückenflosse.

Quellen und Links:

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