Bachforelle (Salmo trutta fario)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung

Bachforelle (Salmo trutta fario)

Die Bachforelle ist eine stationäre, kleinwüchsige (s.g. morphoforme) Variante der Meerforelle (Salmo trutta). Sie bewohnt feste Reviere und wandern nicht von ihren Geburtsbächen ab.

Früher wurden drei Forellentypen unterschieden: Meeresforelle, Seeforelle und Bachforelle, heute sieht man die Forelle als eine variierende Art an.

Bachforellen sind auf vielseitige Versteckmöglichkeiten, unter und hinter denen sie bei Gefahr Schutz suchen, angewiesen. Aus diesen Verstecken heraus lauern sie auch auf ihre Beute. Bachforellen sind schnelle Schwimmer, ja schon Sprinter. Sie können kurzfristig 35 km/h erreichen, und sind in der Lage bis zu fast einem Meter Höhe aus dem Wasser zu springen, um bei der Laichwanderung Hindernisse zu überwinden.

Verbreitung/Vorkommen:

Gewässer in ganz Europa einschließlich Islands werden von der Bachforelle besiedelt. Sie bevorzugt klare, kühle und sauerstoffreiche Bäche sowie kleine Flüsse und stellt sie hohe Ansprüche an die Wasserqualität.

Die Bachforelle gilt als Leitfisch der nach ihr benannten Forellenregion. Diese beginnt unterhalb der Quelle. Im Quellbereich selbst kommt die Forelle nicht vor, da so gut wie keine Pflanzen und Lebewesen vorkommen die als Nahrung dienen könnte. Typisch für die Forellenregion, die meistens die Oberläufe der Bäche in den Mittelgebirgen umfasst, sind turbulent und schnell fließendes Wasser. Das Wasser erwärmt sich selten über 10 °C und hat eine hohe Sauerstoffkonzentration. Der Gewässergrund ist eine felsig-steinige Gewässersohle. Forellen der obersten Regionen werden auch Steinforellen genannt. Sie bleiben aus Mangel an Nahrung sehr kleinwüchsig.

Merkmale:

  • Größe und Gewicht: 20-40 cm (max. 80-90 cm); 200 gr bis 1,5 kg (max. zu 9 kg);
  • Beschreibung: torpedoförmiger, kräftiger, seitlich leicht abgeflachter Körper; Maul endständig, mit Fangzähnen; Pflugscharbein bezahnt, zwei Längs und eine Querreihe; Fettflosse hell, dunkel umrandet und mit roten Tupfen versehen; Schwanzflosse bei Jungtieren gegabelt, bei älteren Tieren gerade bis konvex;
  • Färbung: varriert nach Standort; Rücken dunkel, blauschwarz bis olivbraun oder ockerbraun; Seiten heller, oft in leichten Rot-, Gelb- oder Orangetönen; oberhalb der Seitenlinie auf Rücken und Seiten große dunkle Flecken; auf und unter der Seitenlinie hell umrandete rote Flecken; Bauch ist weiß bis gelblich; Fettflosse hell und dunkel umrandet; Schwanzflosse schwarzgepunktet;
  • Lebenserwartung: 10 Jahre;
  • Flossenformel: D III-IV/9-12, A III-IV/6-10, P I/10-13, V I/7-10;
  • Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 105-120
  • Verwechslungsarten: Die Fischjungen der Forelle im Fluss unterscheiden sich noch mehr als die junge Forelle von den adulten Meeres- oder Seeforellen. Vom gleich aussehenden Lachsjungen unterscheidet man sie anhand der Brustflosse. Bei der Forelle ist diese normal, beim Atlantischen Lachs lang und am Ende spitz. Beim Lachsjungen reicht der Oberkiefer nur bis zur Pupille, beim Forellenjungen aus dem Fluss bis hinter das Auge.

In der Praxis ist die Unterscheidung einer jungen, aus dem Fluss in den See oder ins Meer ziehenden Forelle und einer in den Bächen aufwachsenden Forelle unmöglich, ohne ihren Bauch zu öffnen. Die sich gerade erst entwickelten Geschlechtsdrüsen entlarven den Fisch als Bachforelle.

Fortpflanzung:

Zur Laichzeit suchen die erwachsenen Bachforellen stromaufwärts gelegene kiesige, stark überströmte Bachstrecken auf. Die Eier werden am Grunde von Gruben, die vorher von den Weibchen durch Schwanzschlagen angelegt wurden, abgelegt. Die abgelaichten Eier werden dann mit Kies abgedeckt. Die 10-20 mm großen, frisch geschlüpften Larven besitzen einen großen Dottersack. Während sie von diesem mehrere Tage bis Wochen zehren, verbergen sich die Larven in den Zwischenräumen des kiesigen Gewässerbodens. Danach ziehen sie bachabwärts. Jungfische besitzen auf den Körperseiten 6-9 dunkle Querbinden, die auch Jugendflecken genannt werden.

  • Geschlechtsreife: ♂ 3. Jahr, ♀ 4. Jahr
  • Laichzeit: Oktober - Januar;
  • Eier: gelblich bis rötlich; 3,8 - 5,5 mm groß; ca. 1500 pro kg/Gewicht Weibchen;
  • Larven: 1-2 mm groß, schlüpfen nach ca. 60 - 120 Tagen, abhängig von der Wassertemperatur.

Nahrung:

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insektenlarven, Kleinkrebsen und Anflugnahrung, größere Tiere leben räuberisch und ernähren sich von kleineren Fischen und Amphibien.

Verwendung:

Die Forelle ist ein beliebter Speisefisch, der sich vielseitig zubereiten und mit den saisonalen Zutaten kombinieren lässt.

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo

Bilder:

Bachforelle (Salmo trutta fario)
Urheber: U.S. Fish and Wildlife Service
Bachforelle (Salmo trutta fario)
Urheber: Christian Maier/saibling

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