Wels (Silurus glanis)
Wels (Silurus glanis Linnaeus, 1758)
Der Wels wird auch Europäischer Flusswels oder Waller genannt. Üblicherweise hält sich der Fisch am Tag versteckt, er ist nachts und während der Dämmerung aktiv.
Synomye: Silurus silurus Wulff, 1765; Silurus glanis aralensis Kessler, 1872.
Verbreitung/Vorkommen:
Ursprünglich erstreckte sich das Verbreitungsgebiet des Wels von Afghanistan bis Deutschland. Heute ist er bereits in fast ganz Europa vertreten. In Großbritannien sind nur vereinzelte Vorkommen verzeichnet. In Skandinavien (Schweden) kommt er bis zum Vänern-See vor. Bevorzuge Gewässer sind sommerwarme natürliche Seen, Altgewässer und größere Flüsse mit weichem Boden. Im Gebiet der Ostsee und des Schwarzen Meeres kommt er auch im Brackwasser vor.
Verbreitungskarte bei Aquamaps (externer Link in neuem Fenster).
Bekannteste Europäische Gewässer in denen regelmäßig große Welse gefangen werden sind die Donau, der Ebro in Spanien, der Po in Italien und die Theiß in Ungarn. Im Winter ziehen sie sich an tiefe Stellen zurück, nehmen keine Nahrung mehr auf und verfallen in einen Ruhezustand.
Merkmale:
- Größe und Gewicht: 1-3 m Länge (max. 5 m), 10-150 kg (max.300 kg)
- Beschreibung: langgestreckter, stämmiger, schuppenloser und schleimigen Körper; breiter, abgeplatteter Kopf; kleine Augen; großes, endständiges Maul, mit kleinen Bürstenzähnen besetzt; Unterkiefer leicht vorgestreckt; ein Paar langer, gut beweglicher und mit Knorpel verstärkter Bartfäden am Oberkiefer, die als Tast- und Geschmacksorgane dienen und seine nachtaktive Lebensweise unterstützen; auf der Kopfunterseite vier kürzere und unbewegliche Barteln; kleine Rückenflosse am Ende des ersten Körperdrittels, reicht bis zur Afterflosse; keine Fettflosse; große, kräftige Brustflossen, die bis zum Ansatz der deutlich kleineren Bauchflossen reichen; langestreckte Afterflosse am stark verlängerten Schwanzstiel; relativ kleine, gerundete und am Ende fast gerade abgeschnitten wirkende Schwanzflosse;
- Färbung: variabel; Rücken olivgrün bis schwärzlich-blau; Flanken heller und marmoriert; Bauch cremeweiß bis schmutzigweiß, teils mit leicht rotem Schimmer; es kommen aber auch goldene und rötlich gefärbte Exemplare vor;
- Lebenserwartung: 30 bis 40 Jahre (max. 80 Jahre)
- Flossenformel: D I/3-4, A 84-92, P I/14-17, V 11-13, C 17-19
- Seitenlinie: vollständig;
- Geschlechtsunterschiede: kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus; Männchen bei gleichem Alter meist etwas länger, Weibchen schwerer; ♂ Afteröffnung ist schmaler mit zugespitzter, leicht gerunzelter Geschlechtswarze; ♀ Geschlechtswarze ist ovaler, geschwollen und endet gerundet.
Fortpflanzung:
Die Geschlechtsreife tritt mit 3-5 Jahren ein. Der Wels laicht im Spätfrühling bis Frühsommer (Mai bis Juli) bei Wassertemperaturen von mindestens 18 °C. Das Männchen hebt an flachen, meist dichtbewachsenen Uferstellen eine Mulde aus in die das Weibchen die ca. 3 mm großen, klebrige Eier (je Kilo Körpergewicht des Weibchens 7000 - 30.000) auf Wasserpflanzen ablegt. Schlupfdauer beträgt ca 3-10 Tage. Das Männchen bewacht den Laich und die geschlüpfte Brut. Die 5 bis 7 mm langen, transparenten, kaulquappenähnlichen Larven verlassen die bewachte Nestmulde nachdem der große Dottersack aufgezehrt ist.
Nahrung:
Als Jungfisch ernährt der Wels sich von Plankton, später stehen auf der Speiseliste des nachtaktiver Raubfisches Insekten, Schnecken kleine Karpfenfische (Plötzen, Güstem), Frösche, Molche, Vogelküken und Kleinsäuger (Nagetiere). Mit zunehmendem Alter wird der Wels ist ein gefräßiger Räuber, der verschlingt alles, was er bewältigen kann. Im Winter zieht er sich in tiefe, geschützte Lager zurück und stellt die Nahrungsaufnahme fast gänzlich ein.
Verwendung:
Beliebt ist der Wels als Sportfisch, mit einer Länge von über 2 m und einem Gewicht von über 80 kg ist er schon der größte Fisch, den man in Deutschland mit der Angelrute fangen kann und eine Herausforderung für jeden Angler. In Südeuropa kann der Wels zu noch größeren Exemplaren anwachsen.
Sein helles grätenloses Fleisch ist wird besonders in der Mediterranen Küche hochgeschätzt. Es ist jedoch recht fettig und eignet sich daher gut zum räuchern.
Sie werden auch in Fischteichen gehalten.
PH-Wert von 6.5 bis 7.5
Temperatur von 4º bis 20º Celsius
Angelköder:
Naturköder, Wurm, Köderfisch, Fischfetzen
Kunstköder, Wobbler, Spinner, Blinker, Gummifische, Twister, Shads.
Angelmethoden:
Spinnfischen
Pose mit Wurmbündel oder kleinen Köderfisch über Grund
Grundangeln mit Fischfetzen, kleinen Köderfisch oder Wurm.
Quellen ua:
- de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Wels
- fishbase.se/summary/Silurus-glanis.html
Systematik:
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Echte Welse (Siluridae)
Gattung: Silurus
Bilder:
Urheber: Dieter Florian, tauchshop-florian.de - CC BY-SA 3.0
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