Meerengel (Squatina squatina)

Vorkommen Merkmale Fortpflanzung Nahrung Verwendung Video

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Squatina squatina (Linnaeus 1758)

Der Meerengel wird auch Europäischer Meerengel oder Gewöhnlicher Engelhai genannt. Durch seine sehr großen Brustflossen hat er ein rochenförmiges Aussehen. Er ist nachtaktiver Lauerjäger, tagsüber meist träge und bis zu den Augen eingegraben.

Syn.: ua Squatina vulgaris Risso 1810, Squatina laevis Cuvier 1816, Squatina europaea.

In anderen Sprachen - en: Angelshark, Monkfish; fr: Ange de mer commun; es: Angelote; pt: Anjo, Cação-anjo.

Verbreitung/Vorkommen:

Westliche Ostsee, Nordsee, Mittelmeer, Schwarzes Meer, Ostatlantik (Norwegen südlich bis zur Westsahara, einschließlich der Kanarischen Inseln); Verbreitungskarte bei GBIF; Lebensraum: Brack- und Salzwasser.

Der Meerengel lebt küstennah, an Küsten und entlang des Festlandsockels, teils dingt er in Flussmündungen ein. Der Grundfisch bevorzugt schlammige und sandige Böden und gräbt sich häufig ein. Im Winter zieht er in tiefere Gewässer, kehrt dann im Frühjahr in die flacheren Bereiche zurück und wandert im Sommer nach Norden.

Die Art wird durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) als Critically Endangered (vom Aussterben bedroht) eingestuft. Im Deep Sea World, North Queensferry, wurde ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft gestartet, 2011 wurde erste lebende Junghaie geboren.

Merkmale:

  • Größe/Gewicht: durchschnittlich 75 cm groß und 10 kg schwer, max. bis zu 80 kg schwer und ♂ 183 cm, ♀ 244 cm lang;
  • Körper: abgeflachter, breiter und stämmiger Körper, rochenähnlich; kleine, schmale und spitze Schuppen;
  • Kopf: Maul endständig und breit, mit kleinen und scharfen Zähnen; Nasenöffnungen mit Barteln versehen, hintere verzweigt; Augen klein und dorsal; halbmondförmige Atemlöcher hinter den Augen; Kiemenöffnungen seitlich;
  • Flossen: vergrößerte, flügelartige Brustflossen, deren Vorderlappen nicht mit dem Kopf verwachsen sind; breite, abgerundete Bauchflossen; zwei Rückenflossen auf dem Schwanzstiel; keine Afterflosse; unterer Lobus der Schwanzflosse länger als der obere;
  • Färbung: Färbung variabel, von grau bis rötlich oder grünlich-braun mit verstreuten kleinen weißen Flecken und schwärzlichen Punkten auf dem Rücken, Unterseite weißlich;

Fortpflanzung:

Wie alle Haie ist auch der Meerengel ovovivipar (lebendgebärend). Die Tragzeit beträgt 8 bis 10 Monate. Im Muttertier entwickeln sich alle zwei Jahre zwischen 7 und 25 voll entwickelte Junghaie, die bei der Geburt 20-30 cm groß sind. Die Wurfzahl nimmt mit der Größe der Weibchen zu. Die Geschlechtsreife tritt mit einer Körperlänge von ca. 125-170 cm ein.

Nahrung:

Auf dem Speiseplan der Meerengel stehen Plattfische und andere benthisch lebende Fische, Rochen, Krebs- und Weichtiere. Erkennt schwache elektrische Felder, die von anderen Organismen (z. B. potenzieller Beute) erzeugt werden

Verwendung:

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat die intensive kommerzielle Schleppnetzfischerei im gesamten Verbreitungsgebiet des Engelhais seine Population durch Beifang stark dezimiert. Seit 2010 ist es illegal, in Gewässern der Europäischen Union gefangene Engelhaie zu verwenden (wenn sie gefangen werden, müssen sie wieder freigelassen werden).

  • Das Fleisch wird frisch oder getrocknet und gesalzen vermarktet, möglicherweise auch zur Herstellung von Öl und Fischmehl genutzt.
  • Die rauhe Haut vom Gemeinen Engelhai wurde früher zum Polieren von Möbeln und zur Entfernung von Hornhaut verwendet.

Systematik:

Klasse:Elasmobranchii (Plattenkiemer, Hai- und Rochenartige)
Ordnung:Squatiniformes (Engelhaiartige)
Familie:Squatinidae (Engelhaie)
Gattung:Squatina (Engelhaie)

Video

Quellen und Links:

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