Strömer (Telestes souffia)

Der Strömer wird auch Lauge, Ischer, Grieslaugele, Rißling oder Rüßling genannt. Er ist ein geselliger Schwarmfisch, der in größeren Tiefen des freien Wassers lebt, wurde vom Verband Deutscher Sportfischer 1998 zum Fisch des Jahres gewählt und steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Fischarten.

Synonyme: Leuciscus souffia Risso, 1827; Chondrostoma rysela Agassiz, 1835; Leuciscus agassiiValenciennes, 1844; Telestes rysela Heckel, 1851.

Verbreitung/Vorkommen:

Der Strömer kommt in Europa in den Einzugsgebieten von Donau, Rhein und Rhöne vor. Die nördlich Verbreitungsgrenze liegt im Einzugsgebiet des Neckars. Er lebt im schnellströmenden Wasser der Zuflüsse ihrer Oberläufe und mittleren Abschnitte sowie in einigen Seen. Steigt bis in Höhen von 2000 m NN.

Es gibt verschiedene regionale Unterarten:

• Telestes souffia agassizi - Er kommt vor allem im Oberlauf von Rhein und Donau, sowie dem Mittellauf der Donau und einigen ihrer Nebenflüsse. Auch manche Seen zählen zu seinem Lebensraum.
• Telestes souffia muticellus (it. Strigione) - Er lebt in nord- und mittelitalienischen Flüssen wie Isonzo, Etsch, Po, Arno und Tiber.
• Telestes souffia souffia (frz. Soufie oder Seufe) - Seine Verbreitung ist im Gebiet der Rhone und der Var in Südfrankreich.
• Telestes souffia montenegrinus - Er kommt im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien vor.

Verbreitungskarte bei IUNC RedList (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

• Größe und Gewicht: durchschnittlich 15 cm lang (max. 25 cm), 50 bis 100 g schwer (max. 200 g);
• Beschreibung: langgestreckter, seitlich wenig abgeflachter, fast spindelförmigen Körper; Maul abgerundet oder stumpf und leicht unterständig; Rückenflosse steht über den Bauchflossen; keine Fettflosse;
• Färbung: Rücken dunkelgrün bis schwarzgrau gefärbt mit stahlblauem Ton; Seiten heller; Bauch silberglänzend bis weiß; Seitenlinienorgan und Flossenansätze zart orangefarben (in der Laichzeit leuchtend orangerot); breiter dunkelblauer bis schwarzer Streifen oberhalb der Seitenlinie vom Auge bis zum Ende der Schwanzwurzel (tritt bei Männchen in der Laichzeit besonders stark hervor)
• Lebenserwartung: bis 3 Jahre;
• Flossenformel: D II-III/7-9, A III/9-10, C 17-21, V 10
• Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 44(50)-57 + 2-3;
• Wirbel: 41-42;
• Schlundzahnformel: 2.5-5(4).2
• Verwechslungsarten: Hasel (Leuciscus leuciscus), Schneider (Alburnoides bipunctatus)

Fortpflanzung:

Der Strömer laicht an höher gelegenen Standorten auch später. Das Weibchen legt seine klebrigen Eier im flachen, stark strömendem Wasser bei Temperaturen um die 12° C auf feinkörnigen Kies ab. Beide Geschlechter haben in dieser Zeit an Kopf und Rumpf Laichwarzen. Die Längstbinde des Männchens wird in dieser Zeit violett glänzend.

• Geschlechtsreife: in 2. Jahr;
• Laichzeit: März bis Juni;
• Eier: 2,3 mm groß, 5.000 bis 6.000 Stück/Weibchen;
• Larven: schlüpfen nach 170 Tagesgraden.

Nahrung:

Der Strömer ernährt sich vor allem von kleinen Wirbellosen und gelegentlich von ins Wasser gefallenen Insekten und Algen. In geringen Maße stehen auch auch Kleinkrebse und Mollusken auf ihrem Speiseplan.

Verwendung:

Der Strömer ist akut gefährtdet und in verschiedenen Gebieten ganzjährig geschont. Für den Fischfang ist er ohne wirtschaftliche Bedeutung.

Haltung in Kaltwasseraquarium ist möglich, wenn die Temperatur auch im Sommer nicht über 20 bis 25°C ansteigt.

Systematik:

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Telestes

Bilder:

Urheber: to.wl, flickr - CC BY-NC-SA 2.0

Urheber: Akos Harka, FishBase - CC BY 3.0

Video:

>> 5:12 min Aquarium Dokumentation zur Vergesellschaftung im Kaltwasseraquarium

Quellen ua:

• de.wikipedia.org/wiki/Strömer_(Fisch)
• pivi.de/arten/fische/karpfenfische/stroemer/
• fishbase.se/summary/Telestes-souffia.html